Sachkundiger
Als Sachkundige werden Personen bezeichnet, die aufgrund ihrer fachlichen Ausbildung und Erfahrung ausreichende Kenntnisse auf dem Gebiet der kraftbetätigten Fenster, Türen und Tore haben und mit den einschlägigen staatlichen Arbeitssschutzvorschriften, Unfallverhütungsvorschriften, Richtlinien und allgemein anerkannten Regeln der Technik ( Bestimmungen und DIN – Normen ) so weit vertraut sind, daß sie den arbeitssicheren Zustand von kraftbetätigten Fenstern, Türen und Toren beurteilen können. ( ZH 1/494  Ziffer 6.1 )
Sandwichpaneel  
Bezeichnung für eine mit Polyurethan ausgeschäumte Sektionaltorsektion. Sie besteht aus feuerverzinktem Stahl-blech mit einer zusätzlichen Beschichtung auf Kunststoffbasis. Die beiden stucco- oder woodgrain strukturierten Bleche sind thermisch voneinander getrennt und werden mit FCKW – freiem Polyurethan-Hartschaum ausgeschäumt. Als Alternative kann strukturiertes bzw. stuccodesigniertes Aluminiumblech verwendet werden.  
Schalldämmung  
Je nachdem ob der Torflügel ein- oder mehrschalig aufgebaut ist, ist von wichtiger Bedeutung für die  challdämmung des Tores. Das bewertete Schalldämmaß Rw ist im wesentlichen von der flächenbezogenen Masse und der Biege-steifigkeit der Elemente abhängig.  
Scharnierbänder  
Mit dem Aufschrauben der Seiten- und Mittelscharniere erfolgt das Justieren des Sektionaltorflügels in beide Richtungen. Die Scharniere müssen fest sitzen und dürfen sich beim Torlauf nicht lockern oder verformen. Ihre Befestigung und der Befestigungsgrund muß stabil und fest sein. Unterschieden wird zwischen Seiten- und Mittelscharniere ( s. Seitenscharniere – Mittelscharniere ).
Scherstelle
Scherstellen sind Gefahrstellen, an denen Kleidung und/oder Körperteile erfaßt und in einen sich verkleinernden Spalt gezogen werden können ( Entwurf DIN EN 12433-2 ). Zur Absicherung werden elektrische oder pneumatische Sicher-ungsleisten eingesetzt.  
Schlaffseilschalter  
Beidseitig an der Bodensektion befestigt dienen sie gleichermaßen auch als Seilbefestigung. Wird das Seil schlaff unterbricht der Schlaffseilschalter den Steuerstrom zum Elektroantrieb. Ein bedienen des Antriebes ist nicht mehr möglich.  
Schlaffseilsicherung  
Bei auftretendem schlaffen Seil muß gewährleistet sein das der elektrische Antrieb sofort stromlos geschaltet wird. Es soll verhindert werden daß das Drahtseil von den Seiltrommeln rutscht und somit keine Sicherheit mehr gegen das Abstürzen des Torflügels bietet.  

Schlupftür

 

Sie ist eine im Torflügel integrierte Tür die wahlweise links oder rechts angeschlagen sein kann und nach außen aufgeht. Versehen wird die Schlupftür mit einem Obertürschließer um das Schließen der Tür zu gewährleisten. Bedingt durch die Schwelle im Türbereich kann sie die Funktion einer Fluchttür nicht erfüllen.

 
Schlupftürkontaktschalter  
Dieser Schalter signalisiert dem Elektroantrieb ob die Schlupftür geschlossen ist. Die ZH 1/494 fordert, das bei Tor-flügeln mit eingebauter Schlupftür eine kraftbetätigte Flügelbewegung nur bei geschlossener Schlupftür möglich sein darf.  
Schubriegel  
Hauptsächlich wird er bei handbedienten Toren eingesetzt. Dieser einfache Verriegelungsmechanismus wird auf der Torblattinnenseite befestigt und dient zum verschließen des Flügels. Auch bei elektrisch betriebenen Toren kann, kombiniert mit einem Elektrokontaktschalter, diese Verriegelung eingesetzt werden.  
Schutzart  
Die Schutzart wird mit der Abkürzung IP ( International Protection ) und zwei Kennziffern angegeben. Mit der ersten Kennziffer wird die Schutzart gegen Berühren und Eindringen fester Fremdkörper einschließlich Staub gekenn-zeichnet. Die zweite Kennziffer stellt die Schutzart gegen Eindringen von Wasser mit schädigender Wirkung dar.  
Seil ( Drahtseil )  
Mit dem Drahtseil wird der Torflügel zum Öffnen gehoben und in jeglicher Position gehalten. Die untere Befestigung des Seil erfolgt mittels Seilaufhängung am Bodenbeschlag der rechts und links an der Bodensektion angebracht ist. An den Seiltrommeln die sich beidseitig auf der Achswelle befinden erfolgt die obere Befestigung. Sogenannte Sicher-heitswindungen auf den Seiltrommeln dienen der Zugentlastung. Üblicherweise werden die Drahtseile in verzinkter Form ausgeführt und haben einen Seildurchmesser von 6 – 10 mm.  
Seilaufhängung  
Die Seilaufhängung erfolgt über Ösen mit Kauschen oder verstellbaren Hakenschrauben. Verbunden wird das Seil, das um die Kauschen ( Stahl verzinkt ) geführt wird, mit Presshülsen (  Aluminium ) die ein lösen des Seils verhindern sollen.   
Seilbefestigung  
Rechts und Links an der Bodensektion befinden sich Seilbefestigungen die meistens mit den Bodenbe-schlägen und Rollenhalterungen kombiniert sind. Mittels Kausche und verstellbaren Haken werden sie befestigt.  
Seilbruchsicherung

Sie befindet sich in der Seilaufhängung an der Bodensektion und verfügt über eine Sperrklinke die durch das straffe Seil gehalten wird. Wird das Drahtseil etwas zu schlaff oder reißt sogar entfällt die Rückhaltekraft des Seils und die Sperrklinke wird durch die Federkraft in die Führungsschiene gedrückt und hält den Flügel.

Seildurchmesser
Übliche Seildurchmesser liegen zwischen 3 und 10 mm. Verwendung finden Rundlitzenseile 6 x 19 nach DIN 3060. D.h., das Seil besteht aus 6 Litzen mit je 19 Drähten und Fasereinlage, Kreuzschlag, rechtsgängig.  
Seilführung  
In der Regel werden beide Drahtseile senkrecht von der Befestigung an der Bodensektion zu den Seiltrommeln, die auf der Achswelle montiert sind, geführt. Eine Ausnahme stellt der Niedrigsturzbeschlag dar. Aus Platzgründen im Sturzbereich muß die Achswelle mit den Seiltrommeln und den Torsionsfedern hinter den waagrechten Führungs-schienen montiert werden. Durch diesen Umstand werden zum umlenken der Seile von der Senkrechten in die Waagrechte sogenannte Umlenkseilrollen benötigt.  
Seiltrommeln  

Für jeden Beschlag stehen unterschiedliche Seiltrommeln aus Aluminiumdruckguß zur Verfügung. Die Seiltrommeln, befestigt mit einem Keil auf der Achswelle, sind mit zwei Sicherheitswindungen für das Drahtseil versehen. Dies wird in der Aussparung der Seiltrommel mittels einer Schraube befestigt. Zur Unterscheidung der rechten und linke Seite werden die Seiltrommel farblich gekennzeichnet ( rot und schwarz ).

 
Seilumlenkung  
Aus Platzgründen im Sturzbereich muß die Achswelle mit den Seiltrommeln und den Torsionsfedern hinter den waagrechten Führungsschienen montiert werden. Zum Umlenken der Seile von der Senkrechten in die Waagrechte werden sogenannte Umlenkseilrollen verwendet.  
Seitenabdichtung  
An den seitlichen senkrechten Zargen werden Dichtungslippen eingesetzt. Sie dienen zum Zweck der Abdichtung zum Torflügel und reichen vom Fertigfußboden bis zum Sturz.  
Seitenscharniere  
Sie sind ebenfalls aus Aluminium oder aus galvanisch verzintkem Stahl und dienen auch als Verbindung der Sektionen untereinander. Die Befestigung der Scharniere erfolgt mittels selbstschneidenen Schrauben. Die Seiten-scharniere sind stabiler ausgelegt als die Mittelscharniere und verfügen über zusätzliche Aufnahmen für Laufrollen-halterungen.  
Selbsthaltung  
Durch einen einzigen kurzen Befehlsimpuls wird der Torflügel automatisch geöffnet oder geschlossen. Mögliche Quetsch- und Scherstellen müssen durch Sicherheitseinrichtungen gesichert sein sodaß sie bei Berührung oder Unterbrechung durch eine Person oder Gegenstand die Flügelbewegung zum Stillstand bringt. Diese benötigten Sicherheitseinrichtungen sind bei Ausführung der Selbsthaltung zwingend vorgeschrieben.

Selbsthemmung ( Getriebe )

Bei der statischen Selbsthemmung wird bei ausgeschaltetem Motor der Antrieb aus der Ruhe heraus gehemmt und auch der gewichtsausgeglichene Torflügel darf sich nicht nach unten bewegen.
Die dynamische Selbsthemmung ( Selbstbremsung ) ist so ausgelegt das auch aus der Bewegung heraus bei abge-schaltetem Motor der Torflügel in der Abwärtsbewegung von selbst zum Stillstand kommt.
 
Senkrechte Laufschienen ( Zargen )  
Ihre Formgebung ist so ausgelegt das sie die Laufrollen umfaßt und diese die Führung nicht verlassen kann. Sie werden in galvanisch verzinktem Stahlblech oder auch in stranggepreßtem Aluminium ausgeführt. Der Schenkel der Zarge wird innenseitig an der Laibung der Baukörpers montiert und mittels Schrauben oder Stahlwinkeln befestigt. Über den Laufschienenbogen mit den seitlichen Konsolen sind die Zargen mit den waagrechten Führungsschienen verbunden.  
Sicherheitseinrichtungen  
Diese Einrichtungen müssen fehlersicher sein, einer Testung unterliegen und bei Auftreten eines Fehlers die Flügel-bewegung zum Stillstand bringen oder eine Bewegungsumkehr einleiten. Sicherheitseinrich-tungen dienen der Ver-meidung von Gefährdungen an Scher- und Quetschstellen.  
Sicherheitsendschalter  
Sie sind eine zusätzliche Einrichtung im Elektroantrieb die bei Versagen der Endschalter deren Funktion übernehmen sollen. Nach Ansprechen der Sicherheitsendschalter wird die Stromzufuhr unterbrochen und der Antrieb darf über die Befehlsgeräte nicht mehr bedienbar sein. Erst nach Überprüfung der normalen Endschalter und Neujustierung derer kann der Antrieb wieder in Betrieb genommen werden.  
Sicherheitswindungen  
Die ÖNORM B 1205-1 und der Entwurf zu DIN EN 12604 gehen von zwei verbleibenden Umschlingungen des Draht-seils auf den Seiltrommeln als Sicherheitswindungen aus. Sie dienen der Zugentlastung beim geschlossenen Tor.  
Sicherheitsleiste  
Die Sicherheitsleiste wird bei den Sektionaltoren an der untersten Sektion im Bodendichtungsgummi eingesetzt. Sie dient als Sicherheitseinrichtung an der Schließkante, muß fehlersicher sein und einer Selbsttestung unterzogen werden. Unterschieden werden Druckwellenkontaktleisten und elektrische Kontaktleisten.  
Spannfederkopf  
Die Torsionsfedern werden mittels Spannköpfen auf der Achswelle befestigt. Sie dienen als Spannvorrichtung und ermöglichen je nach Drehrichtung der Welle ein spannen oder entspannen der Federn. Durch das drehen des Spann-federkopfes in Windungsrichtung lassen sich die Torsionsfedern vorspannen. Nach erreichen der vorgegebenen Spannumdrehungen wird der Federkopf mit Feststellschrauben auf der Achswelle arretiert.  
Spritzwassergeschützt  
Die Schutzart wird mit der Abkürzung IP ( International Protection ) und zwei Kennziffern angegeben. Mit der ersten Kennziffer wird die Schutzart gegen Berühren und Eindringen fester Fremdkörper ein-schließlich Staub gekenn-zeichnet. Die zweite Kennziffer stellt die Schutzart gegen Eindringen von Wasser mit schädigender Wirkung dar.  
Standardbeschlag ( s. Normalbeschlag )  
Der Torflügel wird in der Öffnungsbewegung von der Vertikalen oberhalb der Bauwerksöffnung um 90° in die Horizon-tale umgelenkt. Die Torsionsfedern, die Achswelle, die Seiltrommel sowie die Konsolen sind oberhalb der Öffnung hinter dem Sturz angebracht. Die Antriebseinheit, ob Haspelkettenantrieb oder Elektroantrieb sind ebenfalls seitlich vorn am Sturz hinter der Laibung plaziert. Bei diesem Beschlag ist ein seitlicher Platzbedarf sowie eine bestimmte Sturzhöhe erforderlich ( je nach Hersteller )  
Sturz  
Bezeichnet den Platzbedarf zwischen der Toröffnung und der Decken- oder Dachkonstruktion. Abhängig von der Sturzhöhe ist der Beschlag bzw. die Umlenkung die eingesetzt wird. Am wenigsten Platzbedarf hinter dem Sturz benötigt der Niedrigsturzbeschlag ( 200 – 250 mm ). Anschließend folgt der Standardbeschlag ( mind. 420 mm), der höhergeführte Beschlag ( ab ca. 700 mm ) und zum Schluß der Vertikalbe-schlag ( Torhöhe + mind. 300 mm ).  
Sturzblende  
Äußere Verkleidung zur Aufnahme der Umlenkung im Sturzbereich. Bei Sektionaltoren besteht die Möglichkeit die Sturzblende ansichtsgleich zum Tor auszuführen ( horizontale und vertikale Aufteilung ). Die Sturzblendenhöhe ist abhängig vom eingesetzten Beschlag. Beim Niedrigsturzbeschlag wird in der Höhe weniger Platz benötigt als beim Standardbeschlag oder beim höhergeführten Beschlag.
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